Jahresrückblick 2012

Liebe Leser ,

das neue Jahr ist jetzt schon einige Tage alt. Wir wollen Ihnen hier noch einmal die Möglichkeit geben sich über unsere Aktivitäten im letzten Jahr zu informieren. Viel Spaß dabei.

Abschiede finden statt und Veränderungen sind ein Teil unseres Lebens. Im Frühjahr 2012 hat sich unsere langjährige Vorsitzende, Christa Lindner, verabschiedet. Ihr zu Ehren haben wir ein tolles Fest im Leeren Beutel organisiert, um Danke zu sagen. Danke für ihren Einsatz, ihre guten Ideen und ihre Fähigkeiten Menschen zusammen zu bringen.

Ein halbes Jahr später vermisst sie uns (hoffentlich), aber sie genießt auch den gemeinsamen Ruhestand mit ihrem Mann. Wir freuen uns immer, wenn wir unsere Ehrenvorsitzende bei uns „zu Besuch“ haben.

Auch das Kinder- und Jugendtelefon hat einen Abschied zu berichten. Die langjährige Supervisorin und systemische Familientherapeutin, Alexandra Brandt, verlässt das Team, das ihre Arbeit immer sehr geschätzt hat. Wir hoffen, dass Alexandra in Zukunft doch nochmal den Weg zu uns zurück findet.

Im Jahr 2012 schulterten 17 ehrenamtliche Telefonberater insgesamt 7277 Anrufe. Wieder einmal eine enorme Zahl! 1728 dieser Gespräche waren Beratungsgespräche, immerhin 15% der Ratsuchenden waren ganz Junge AnruferInnen, von unter 8 bis 11 Jahre alt. Damit hat sich auch diese Zahl nochmals erhöht. Auch werden die Gespräche immer länger. Wichtige Themenbereiche sind psychosoziale Probleme und Gesundheit  die Langeweile, der eigene Körper und das Aussehen, Einsamkeit  und Furcht/Angst.

Bei Problemen in der Familie sind die Kind-Eltern-Beziehung und Verbote, Regeln Meinungen oft angesprochen worden. Ein großes Thema waren Partnerschaft und Liebe. Im Bereich von Freundeskreis und Peergruppe ging es den Anrufenden oft um Streit und Ärger im Freundeskreis und Spott und Ausgrenzung. Bei Gewalt und Missbrauch stand die körperliche Gewalt an erster Stelle. Im Feld der Schule, Ausbildung und Beruf waren Mobbing, Spott und Ausgrenzung durch Mitschüler und schlechte Noten häufig Inhalte der Gespräche. Um diesen vielfältigen Problembereichen gerecht zu werden gab es zahlreiche interne und externe Fortbildungsangebote für die BeraterInnen am KJT, die rege Teilnahme fanden wie zum Beispiel Mobbing in Schulen oder Auszug aus dem Elternhaus unter 18.

Wir möchten hier nicht versäumen, Pamela Eckel zu gratulieren, die ihre Ausbildung zur systemischen Kinder- und Jugendtherapeutin abgeschlossen hat.

Weiter geht es mit den Familienpaten, die in ihrem Bereich eine tolle Arbeit leisten. Da die Nachfrage nach Familienpaten auch in diesem Jahr wieder ungebrochen war, entschlossen wir uns eine neue Ausbildungsgruppe zu starten. Unter bewährter Anleitung von Pamela Eckel und Stefan Thiel absolvierten zunächst 13 Teilnehmer den Kurs. Ende 2012 konnten die „Neuen“ schon voll eingesetzt werden.. Waren es 2011 bereits 20 Familien, die unsere Begleitung brauchten, kamen 2012 schon 10 weitere dazu.

30 Alleinerziehende oder junge Familien aus Stadt und Landkreis nahmen also die Unterstützung in Anspruch, sei es als Gesprächspartner, bei der Pflege und Betreuung von Kleinkindern und Säuglingen, bei der Freizeitgestaltung und beim Netzwerkaufbau, bei Behördengängen , Anträgen oder Hilfe bei Haushaltsführung und Haushaltsplan. Eine weitere Unterstützung für die Familien bieten unsere Psychologie- und Pädagogikstudentinnen, die bei Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe und Bringdiensten tatkräftig mitwirken.

So unterschiedlich und individuell wie die Familien sind damit auch die Problemlagen. Wir werden im nächsten Jahr wieder unterwegs sein, um ganz konkret und niederschwellig zu unterstützen bevor es zu ernsthaften Krisen kommt. An dieser Stelle möchten wir uns bei den Jugendämtern von Stadt und Landkreis Regensburg für die gute und langjährige Zusammenarbeit bedanken.

Kinder und Jugendliche sind für uns Partner mit Recht auf Würde und Anerkennung ihrer Persönlichkeit. Wir beteiligen sie an allen Entscheidungen, welche sie betreffen, und fördern ihre Mitbestimmung in allen Bereichen der Gesellschaft. Auch 2012 hat dieser Satz wieder unsere Arbeit geleitet.

Das Projekt, bei dem Beteiligung und Mitbestimmung besonders zentral sind, ist das der Hoffnungsfunken. Hier engagieren sich  unsere Jugendlichen!

Seit 5 Jahren gibt es die Funken nun in unserem Verband. Zurzeit sind es 17 Beraterinnen und Berater, von denen 8 bereits seit 2009 dabei sind. Das Engagement empfinden alle als besondere Bereicherung für ihre persönliche Weiterentwicklung. Neben den Stunden am Beratungstelefon besuchten die Jugendlichen auch 2012 viele interessante Fortbildungen zu Themen wie Mobbing, Essstörungen und Pro-Ana-Seiten im Internet oder sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.

Im August bewarben sich „die Hoffnungsfunken – Jugendliche beraten Jugendliche“ um den Deutschen Bürgerpreis und erreichten unter mehr als 1000 Bewerbern in der Kategorie U 21 den Platz 12. Das Werbevideo, das zu diesem Zweck gestaltet wurde, ist auf unserer Homepage zu finden. Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns auf ein weiteres gemeinsames Jahr!

Zum Ende des Jahres wird die Projektleitung Gaby Schifferl ihre Arbeit bei den Hoffnungsfunken beenden. Einen Dank ihr für den Einsatz und das Engagement in den letzten drei Jahren.

Für die Online-Beratungsstelle kopfhoch.de war das vergangene Jahr auch sehr erfolgreich. Die Beratungsstelle kann exponentiell steigende Userzahlen (zur Erklärung: User sind Jugendliche, die im Netz um Hilfe fragen) vorweisen. Die Anzahl der registrierten User und die Anzahl der geführten Beratung haben sich im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die große Werbekampagne „kopfhoch.de fährt Bus“. Im März und im Juli hingen jeweils zwei Wochen lang Plakate in den Stadtbussen des RVV. Durch diese Aktion erreichten uns zahlreiche neue Anfragen von Jugendlichen aus Stadt und Landkreis Regensburg. Das Themenspektrum war nach wie vor breit gefächert. Die jungen Menschen holten sich Rat zu den Themen Freundschaft, psychosoziale Krisen, Probleme in der Familie, Liebe und Beziehungen, Pubertät, Selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, Missbrauch, psychische Erkrankungen, Sinnfragen und noch zu vielen anderen Themen. Dabei konnten auch einige Fälle in Hilfe vor Ort vermittelt werden.

Das kopfhoch.de Team besteht zurzeit aus 11 ehrenamtlichen Mitgliedern, die rund um die Uhr bereit sind, sich um die Problemlagen der jungen Menschen aus der Region zu kümmern. In Teamsitzungen und einem Klausurtag im November traf sich das Team, um organisatorische, konzeptionelle und fachliche Themen zu besprechen. Einen Fortbildungsblock gab es auf dem Teamtag im November zum Thema „ Umgang mit Suizidalität in der Online-Beratung“.

Unsere russischsprachigen Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“ von Inga Ehrenberg erfreuen sich reger Teilnahme. In diesem Jahr sind wieder zwei Elternkurse in Kooperation mit dem Familienzentrum Humboldtstraße und Königswiesen zustande gekommen. Im aktuellen Kurs gibt es 11 sehr aktive Teilnehmerinnen. Es wurde schon der Wunsch nach einem Aufbaukurs geäußert! Der aktuelle Kurs besteht aus vielen jungen Müttern (sehr viele unter 30), die zum Teil hier sozialisiert wurden und gut Deutsch können. Sie geben aber trotzdem an, dass der Kurs in der Muttersprache etwas Besonderes sei, weil auf gemeinsames Hintergrundwissen  und ähnliche Erfahrungen in ihrer Kindheit zurückgegriffen und reflektiert werden kann. Eine gute, sehr sinnvolle Arbeit!

Eine Fortbildung „Psychische Gesundheit“ in russischer Sprache hat Inga Ehrenberg nochmal neue Inputs gegeben..

Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder an den Regensburger Festen beteiligt, um unseren Beitrag zu Spiel und Spaß für Familien und ihre Kinder in unserer Stadt zu leisten. Nichtsdestotrotz dürfen auch unsere eigenen Feste nicht zu kurz kommen. Auch wenn es auf dem Foto, auf Grund von leichtem Nieselregen und relativ kühlen Temperaturen, nicht unbedingt erkennbar ist, war es ein sehr gelungenes und fröhliches Sommerfest mit über 30 Kinderschützern!

Ohne vielfältige Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich! Jeder kleine Beitrag kommt bei uns den Kindern und Jugendlichen in unserer Region zu Gute.

Vielen Dank an Alle, die uns bisher so tatkräftig unterstützt haben.

DKSB – Für Kinder da sein

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