Corona-Ausnahmezustand in den Familien: Halten Sie durch!

Mehr als zwei Monate sind vergangen, seit Schulen und Kitas geschlossen wurden, das die Mehrheit der Mitarbeiter*innen ins Homeoffice gingen und viele Familien, allen voran die Mütter, ihre Kinder nun ersatzweise (schulisch) betreuen müssen. Um die damit einhergehenden, häufigen Probleme zu lindern, kursierten in Presse und Medien allerlei Tipps z. B. zu Tagesstrukturierung, Spiel- und Betreuungstipps mit Kindern und der Optimierung der Work-Life-Balance. Es gibt kaum ein Thema, welches hinsichtlich der Ausgangsbeschränkungen und den damit einhergehenden „Nebenwirkungen“ nicht umfassend von Fachleuten, Institutionen und Betroffenen behandelt wurde. Und auch wir, als Kinderschutzbund Bayern und Hauptansprechpartner in Sachen Kinder und Familie haben uns alle Mühe gegeben, Familien mit kreativen Ideen und Tipps hilfreich zur Seite zu stehen.

Inzwischen jedoch erhalten auch wir vermehrt Meldungen von Eltern, dass bei all den gut gemeinten Tipps viele durch die Doppel- und Dreifachbelastung durch Beruf, Homeschooling und Familie / Haushalt an ihre Belastungsgrenzen gelangt sind. Die Frage danach, wann wir endlich wieder zur Normalität übergehen können, wird immer lauter. Verständlicherweise benötigen gerade hoch belastete Familien baldige Gewissheit, um moralisch und emotional wieder Kraft schöpfen zu können.

Deshalb möchten wir an dieser Stellen allen Eltern danken und ihre Leistung, die sie aktuell außerhalb jeder Normalität täglich erbringen müssen, deutlich herausstellen. Sie vollbringen gerade alleine das, was sich normalerweise mehrere Menschen teilen – und dies häufig noch, ohne ein Wort des Dankes.

Und auch möchten wir den vielen Erzieher*innen und Lehrkräften danken, die vielerorts auf so vielfältige und kreative Weise versuchen, nach Lösungen zu suchen; versuchen, trotz der räumlichen Trennung, für die Kinder da zu sein.
Leider können auch wir nicht absehen, wie lange genau dieser Zustand noch andauern wird. In einem Offenen Brief hatten wir uns Anfang April an das Bayerische Kultusministerium gewandt, mit der Bitte, die Beschulung zu Hause, wie sie aktuell in Bayern praktiziert wird, für die Jahrgangsstufen 1 bis 9 auszusetzen. Leider haben wir bis heute keine Stellungnahme erhalten. Wir versprechen Ihnen aber – wir bleiben dran.

Für alle Eltern, denen die Situation zu viel wird, und auch für alle Kinder, die aktuell dringend Hilfe benötigen, möchten wir ein paar Notfallnummern nennen. Nutzen Sie diese, und leiten Sie sie gerne weiter.

Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche Tel: 116 111

Nummer gegen Kummer für Eltern Tel: 0800 111 0 550

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ Tel: 0800 011 6016

Hilfetelefon „Schwangere in Not“ Tel: 0800 404 0020

Pflegetelefon Tel: 030 2017 9131

Weitere Telefonnummern und Anlaufstellen gibt es auch unter www.kinderschutzbund-bayern.de

Wir wünschen Ihnen allen viel Kraft und gute Nerven! Ihr Team des Kinderschutzbundes Landesverband Bayern e.V.

Pressemitteilung des Landesverbandes Bayern vom 15.05.2020

DKSB – Für Kinder da sein

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