Ophelia und die verlorene Schublade nach dem Glück,

so heißt das Theaterstück für kleine und große Kinder, das am 04.05.2013 im Theater am Bahnhof in Abensberg Premiere hatte und mit deren Eintrittsgelder die Aktion „Tanzen mit Herz“ unterstützt wurde.

„Wir reden nicht, wir tun was – Wir geben Kindern eine Stimme“ ist das Motto der privaten Initiative „Tanzen mit Herz“. Drei Damen, Ellen Bogner, Nadia Wittmann und Jutta Mebert organisieren am 01. Juni 2013 ihren dritten Benefizball im Kolpingshaus in Regensburg und die Erlöse aus dieser Tanzveranstaltung und der Premiere des Stückes kommen sowohl dem Kinderschutzbund Regenburg als auch dem „Weißen Ring“ zu gute.

Das Stück ist liebevoll und mit vielen feinen Details von Carmen Nowak inszeniert.

Erwähnt sei nur die Auswahl der Hintergrundmusik aus Edward Griegs Peer Gynt Suiten beim Auftritt der kleinen Feen (eine davon die sechs Jahre alte Tochter der Regisseurin) oder der Träumerei aus Robert Schumanns Klavierstück Kinderszenen als Untermalung der köstlichen Schnarcheinlage des Königs.

Dem Autor Ulrich Engelmann ist ein modernes Märchen gelungen, mit einem bösen Zauberer, Zaramba heißt der Schuft, einer guten Fee Ophelia, deren bloße Namensnennung das Blut des Zauberers zum Kochen bringt, mit einem König und seiner Tochter Prinzessin Kartoffelsack, mit einer gestiefelten Katze, die sprechen kann, und mit Enkelkindern auf der Suche nach der Schublade mit dem verlorenen Glück, die vom Zauberer zeitweilig in Mäuse verwandelt werden.

Der Eingang zur Märchenwelt ist ein Dachboden, wie es ihn so in jedem zweiten Haus wahrscheinlich gibt. Sehr detailgetreu und phantasievoll wurde dieses Bühnenbild von Andreas Herz und Gerd Krietsch in Eigenregie gestaltet.

Das tollste an dieser Aufführung aber sind die Theater spielenden Kinder, bis auf den König und die Oma, Annett Krietsch, alle Mädchen, die mit so viel Enthusiasmus und Spielfreude auftrumpfen, dass es eine wahre Pracht ist, ihrer Suche nach dem verlorenen Glück zuzuschauen.

Sehr dicht ist dieses Stück inszeniert und auch gespielt. Immer wieder überraschen Wendungen in der Handlung und die Zuschauer haben einfach pures Theatervergnügen, das weit über den Rahmen eines Kindertheaters hinaus geht.

Das Ambiente des kleinen, fast möchte man sagen „schnuckeligen“ Theaters am Bahnhofs in

Abensberg war voll besetzt und gab dem Stück den Rahmen einer Mischung aus Augsburger Puppenkiste und großer Kasperlbühne, weil die Protagonisten immer wieder Antworten und Zurufe der Kinder aus dem Zuschauerraum wie in einem Kasperltheater provozierten und auch lautstark bekamen.

Der Beifall des Premierenpublikums, mit einer Vielzahl von Kindern darunter, war hochverdient und die Anfahrt nach Abensberg hat sich für mich und die mich begleitenden „Hoffnungsfunken“ Achim und David durchaus gelohnt.

Ein sehenswertes Kindertheater!

Hermann Achmann

DKSB – Für Kinder da sein

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